ZYPERN – eine Insel im Schnittpunkt kultureller und politischer Entwicklungen Europas und des Orients. Mit einer Geschichte, so abwechslungsreich wie die Landschaft und Legenden, so schön wie Aphrodite die Göttin der Liebe.
Offizieller Staatsname
Republik Zypern.
Lage
Europa, östliches Mittelmeer.
Fläche
9.251 qkm (3.572 qm).
Bevölkerungszahl
1.200.000 (2013).
Bevölkerungsdichte
129,7 pro qkm.
Hauptstadt
Lefkosía (Nikosia). Einwohner: 215.551 (Schätzung 2010).
Geographie
Zypern liegt im östlichen Mittelmeer. Die Insel hat zerklüftete Küsten, Sandstrände, felsige Hügel und bewaldete Berge. Die Troodos-Berge in der Landesmitte steigen auf über 1950 m an und bieten im Winter ausgezeichnete Skipisten. Zwischen dieser Bergkette und den in östlicher Richtung verlaufenden Hügeln der Nordküste sowie dem Landzipfel im Osten erstreckt sich die fruchtbare Messaoria-Ebene. Die Morphou-Ebene an der Küste der gleichnamigen Bucht liegt im Westen der Insel.
Staatsform
Präsidialrepublik (im Commonwealth) seit 1960. Verfassung von 1960. Parlament (Vouli Antiprosopon) mit 80 Sitzen; die 24 für die türkischen Zyprioten vorgesehenen Sitze bleiben weiterhin unbesetzt. Unabhängigkeit seit 1960 (ehemalige britische Kolonie). International wird nur die Regierung im griechisch-zypriotischen Gebiet anerkannt; nur die Türkei erkennt die einseitig proklamierte “” Türkische Republik Nordzypern”” im Nordteil der Insel an. Zypern ist EU-Mitglied.
Regierungschef
Nikos Anastasiades, seit Februar 2013.
Staatsoberhaupt
Nikos Anastasiades, seit Februar 2013.
Sprache
Amtssprachen sind Griechisch und Türkisch. Der griechisch-zypriotische Dialekt unterscheidet sich deutlich vom Griechischen des Festlands. Englisch ist als Bildungs- und Verkehrssprache wichtig. In Urlaubsgebieten versteht man oft auch Deutsch oder Französisch.
Religion
78% Griechisch-Orthodoxe; 18% Moslems (Sunniten); Minderheit von armenischen Christen, Maroniten, Katholiken und Anglikanern.
Ortszeit
MEZ + 1. Letzter Sonntag im März bis letzter Sonntag im Oktober: MEZ + 2 (Sommerzeit in Zypern = Standardzeit MEZ (Winterzeit in Mitteleuropa) + 2 Std). Differenz zu Mitteleuropa beträgt im Sommer und im Winter jeweils +1:00 Std.
Netzspannung
240 V, 50 Hz. Adapter erforderlich.
Banken
Geöffnet Montag bis Freitag 8.30–13 Uhr, am Montag zusätzlich von 15.15 – 16.45 Uhr (ausser in den Sommermonaten Mai bis August). Wechselstuben sind auch nachmittags 16–18 Uhr offen. In Hotels kann ebenfalls Geld gewechselt werden, aber zu einem weniger günstigen Kurs.
Kleidung
Im Sommer nimmt man am besten leichte Baumwollsachen mit, aber auch einen Pullover für die Abende, die kühl sein können. Bei Kirchen- und Klosterbesuchen sollte man stets angemessen gekleidet sein.
Sprache
Nach Griechisch, der offiziellen Sprache, sind Englisch und Deutsch die geläufigsten Sprachen. Strassenschilder sind meistens griechisch und englisch beschriftet.
Stromspannung
Allgemein gibt es 220/240 Volt Wechselstrom. Die Steckdosen entsprechen in der Regel der englischen (dreipoligen) Norm, sodass ein Zwischenstecker erforderlich ist. Die meisten Hotels sind auch mit zweipoligen Anschlüssen für Rasierapparate ausgestattet.
Währung
Anfang 2008 hat der Euro (EUR, E), unterteilt in 100 Cent, in der Republik Zypern das Zyprische Pfund abgelöst.
Nikosia
An den Festungsmauern, die den alten Kern von Nikosia umringen, bauten 10000 Zyprer drei Jahre lang. Doch die Türken vermochte die venezianische Wehranlage nicht aufzuhalten, und heute ist sie ein eindrucksvolles Symbol der durch die “” Grüne Linie”” in griechische und türkische Viertel aufgeteilten Stadt. Ihr Mittelpunkt gleich innerhalb der Mauern ist der Eleftheria Square ( Freiheitsplatz ) mit der Stadtbibliothek, der Hauptpost und dem Kolonnadenbau des Rathauses.
Im nahen Laiki Yitonia, dem “”volkstümlichen Viertel””, liess man 1984 im Rahmen eines Sanierungsprogramms die Atmosphäre des alten Nikosia wieder aufleben. Die Häuser wurden teils renoviert, teils in traditionellem Stil mit geweissten Mauern und Rundziegeldächern neu gebaut. Die Tavernen, Läden und Werkstätten sind eine Augenweide; Sie finden auch ein Büro der Fremdenverkehrszentrale hier. Das Leventis-Museum in einem stattlichen klassizistischen Haus in der Hippocrates Street beschäftigt sich mit der langen Geschichte Nikosias von der Antike bis heute. Schliessen Sie sich der Menge von Kauflustigen in der Ledra Street an, die sich vom Eleftheria-Platz nach Norden zieht, und wagen Sie sich in das Gässchengewirr beiderseits der Einkaufsstrasse.
Über die Ledra Street gelangt man auch zur Ayia Phaneromeni, der grössten Altstadt-kirche, die 1872 mit Steinen einer alten Burg und eines Klosters erbaut wurde. Das Mausoleum im Garten birgt die Gebeine der 1821 von den Türken hingerichteten Bischöfe. Zur Kirche gehört eine Bibliothek mit einer bedeutenden Ikonensammlung.
Der Erzbischöfliche Palast am Archiepiskopos Kyprianos Square ist nicht zugänglich, man kann nur die Fassade bestaunen, eine pastellfarbene Nachahmung venezianischer Architektur aus dem Jahr 1956. Auf keinen Fall versäumen sollten Sie das in einem der Palastflügel untergebrachte Byzantinische Museum mit seiner aussergewöhnlichen Sammlung von weit über hundert Ikonen, die man aus Kirchen und Klöstern ganz Zyperns vor dem Verfall rettete. Das älteste dieser Meisterwerke ist ein rührend schlichtes Marienbildnis aus dem 9. Jh. Neben dem Erzbischöflichen Palast steht Ayios Ioannis, die Johannes-Kathedrale, die um 1660 in spätgotischem Stil an der Stelle eines Benediktinerklosters errichtet wurde. Die Fresken im Innern stellen Ereignisse aus der zyprischen Religionsgeschichte dar.
Das angrenzende Klostergebäude beherbergt das Ethnografische Museum (ehemals genannt Volkskunstmuseum) mit Keramik, Holzschnitzereien, Gemälden, Stickereien, landwirtschaftlichen Geräten und wunderschönen Trachten aus handgewebtem, mit Stickereien verziertem Stoff.
Wer sich näher für Zyperns jüngere Geschichte interessiert, besucht das nur einige Schritte entfernte Museum des Nationalen Kampfes, das dem bewaffneten Aufstand 1955–59 gegen die britische Herrschaft gewidmet ist.
Bei einem Bummel durch die Strassen rund um den Platz lohnt es sich, nach dem Haus des Hadjigeorgakis Kornessios in der Patriarchis Gregorios Street Ausschau zu halten. Man erkennt es an dem gotischen Eingangsbogen und dem Holzerker im türkischen Stil.
Zu einer näheren Betrachtung der alten Wehranlagen begibt man sich zum Famagusta-Tor, einem der drei venezianischen Stadteingänge, das durch geschmackvolle Renovation in ein hervorragendes Kulturzentrum verwandelt worden ist.
Die schnell gewachsene Neustadt ausserhalb der Mauern ist an sich zwar keine Augenweide, hat jedoch ausgezeichnete Geschäfte und Restaurants zu bieten. Und vor allem befindet sich in der Nähe des Paphos-Tores das sehenswerte Zypern-Museum. Hier werden archäologische Funde von der Jungsteinzeit bis zur byzantinischen Epoche gezeigt – Rekonstruktionen von Gräbern, Gold- und Silberschmuck, Keramik und prächtige archaische und klassische Skulpturen. Beachten Sie die Terrakotta-Gruppe (6. Jh. v. Chr.), die im Nordwesten der Insel bei Ayia Irini ausgegraben wurde; unter den 2000 Figuren von Kriegern, Stieren, Kentauren und Streitwagen befanden sich nur zwei weibliche.
Am südlichen Stadtrand liegt in der Athalassa Avenue das Handicrafts Centre, ein Kunstgewerbezentrum, das 1980 eingerichtet wurde, um Flüchtlingen aus Nordzypern eine Erwerbsquelle zu verschaffen. Hier finden Sie wunderschöne traditionellen Stickereien, Töpfereien, Holzschnitzereien, Webarbeiten und Lederwaren.
Für einen Besuch des türkischen Teils von Nikosia wird ein Visum benötigt, das man am Übergangsort selbst beantragen kann und bei der Rückkehr wieder abgeben muss. Wer im (Miet-)Wagen die Grüne Linie überqueren will, braucht eine Kfz-Haftpflichtversicherung für die Dauer des Aufenthalts. Es ist einfacher, zu Fuss die Seite zu wechseln; Taxis stehen hier wie dort zur Verfügung. Zurzeit bestehen in Nikosia Übergänge bei Ayios Dometios, beim Ledra Palace und an der Ledra-Strasse.
Besuchen Sie die im 16. Jh. erbaute zweistöckige Büyük Han, eine von einst acht Herbergen (oder Karawansereien) in Nikosia. Im von Arkaden umgebenen Innenhof steht eine kleine Kapelle. Das gesamte Gebäude wurde schön restauriert und beherbergt nun Geschäfte und Restaurants.
Aus der im 14. Jh. vollendeten Sophienkathedrale, in der die Könige von Zypern aus dem Haus Lusignan gekrönt wurden, ist die Selimiye-Moschee entstanden. Die aufgesetzten Minarette versinnbildlichen die türkische Eroberung von 1570. Ausserhalb der Gebetszeiten kann man die Moschee besichtigen. Auch der Bedesten neben der Moschee, eine nicht mehr benutzte Markthalle, war einst eine Kirche. Beachten Sie über den Portalen die Skulptur des hl. Nikolaus und die venezianischen Familienwappen.
Die vielkuppelige Mevlevi Tekke aus dem 17. Jh., bis 1925 ein Kloster der Tanzenden Derwische, ist jetzt ein Museum für türkische Volkskunst, bekannt vor allem für seine Musikinstrumente und Trachten.
Die Küste entlang
Die Ostküste des griechischen Teils von Zypern endet im Gebiet um Kap Greco, wo das Städtchen Paralimni einen touristischen Aufschwung erlebt hat. Die besonderen Lichtverhältnisse in dieser Gegend sowie die einladenden Felsbuchten, kleinen Dörfer und schönen Strände (z.B. Protaras und Fig Tree Bay) sind sehr beliebt.
Ayia Napa war noch vor nicht allzu langer Zeit ein verschlafenes, von menschenleeren, goldfarbenen Stränden gesäumtes Fischerdorf. Inzwischen ist es zum lebhaften Ferienort aufgestiegen, und Hotels spriessen immer weiter entlang der Küste aus dem Boden.
Das Kloster Ayia Napa mitten im Ort wurde von den Venezianern im 16. Jh. erbaut; es ist zwar noch gut erhalten, aber von dem “”Heiligen Wald”” (Ayia Napa), der es einst umringte, sind nur noch unterhalb der Kapelle an der Ostseite zwei 600 Jahre alte Sykomoren zu sehen. Der Reiz der Anlage liegt vor allem in dem zur stillen Besinnung einladenden gotischen Kreuzgang und in seinem Innenhof, wo aus einem reich verzierten achteckigen Marmorbecken unter dem Kuppeldach des grossen Brunnenhauses Wasser sprudelt. Die an den Hang gebaute Klosterkirche ist zum Teil unterirdisch.
Das Museum für Meereskunde mit seiner auffallenden modernen Architektur ist das erste seiner Art auf Zypern und macht Sie mit fossilen wie auch mit höchst lebendigen Meeresbewohnern bekannt.
Larnaca
Dieser attraktive Ferienort ist Zyperns älteste Stadt, erbaut an der Stätte des antiken Stadtkönigreichs Kition und im Alten Testament als Kittim erwähnt. Zu einem Handels- und Schifffahrtszentrum stieg sie unter den Lusignans auf.
Larnacas Leben dreht sich um den Palm Tree Boulevard, die windumfächelte “”Palmenpromenade””, die sich vom modernen Jachthafen am Meer entlang erstreckt. Bummeln Sie bis zur Türkischen Festung (1625), in der ein kleines Museum untergebracht ist. Vom oberen Wehrgang hat man einen schönen Blick auf den Hafen. Gegenüber dem Kastell steht die Grosse Moschee, die noch von arabischen Geschäftsleuten und Studenten genutzt wird.
Ein paar Strassen landeinwärts kommen Sie zur Kirche Ayios Lazaros. Der Legende nach soll Lazarus nach seiner Auferweckung von den Toten nach Kition gesegelt und dort Bischof geworden sein. Sein Grab wurde 890 entdeckt, und der damalige byzantinische Kaiser errichtete darüber eine Kirche – obgleich er die sterblichen Überreste des Heiligen nach Konstantinopel überführen liess. Bedingt durch die vielen Umbauten und Veränderungen stellt Ayios Lazaros heute eine seltsame, aber nicht unattraktive Mischung aus byzantinischem, romanischem und gotischem Stil dar. Im Innern erzählen Ikonen an der prächtigen Bilderwand das Wunder von der Auferweckung des Lazarus.
Unweit des Jachthafens findet man das Fremdenverkehrsbüro und gleich um die Ecke das Pierides-Museum mit Tausenden von Fundstücken und Kunstgegenständen: kunstvoll verzierte Steingefässe und rot glasierte Keramik, Terrakotta-Figürchen und römische Glaswaren. Die Sammlung, die von der Steinzeit bis zum 19. Jh. reicht, wurde vom 1811 geborenen Kaufmann und Diplomaten Demetrios Pierides in seinem Haus zusammengetragen und von seinen Nachkommen erweitert.
Auf dem Weg zum Flughafen südwestlich von Larnaca sehen Sie rechts einen Salzsee in der Sonne gleissen. Das “” Weisse Gold “” wird seit dem Altertum gewonnen und im Sommer nach wie vor mit Trageseln zu den Halden längs der Strasse gebracht. Im Winter tummeln sich hier unzählige Zugvögel, darunter rosafarbene Flamingos.
Aus einem Hain von Zypressen und Palmen jenseits der Salzsenke ragen Minarett und Kuppel der Hala Sultan Tekke, eines bedeutenden islamischen Wallfahrtsorts. Die achteckige Moschee wurde von den Türken im frühen 18. Jh. über dem Grab der angeblichen Tante und Pflegemutter des Propheten Mohammed gebaut. Umm Haram, die “” geehrte Mutter”” (Hala Sultan auf Türkisch), begleitete 649 die Araber auf ihrem Kriegszug nach Zypern, stürzte der Überlieferung nach an dieser Stelle von ihrem Maultier und brach sich das Genick.
Kiti, ein paar Kilometer weiter westlich gelegen, ist für seine “” von den Engeln erbaute “” Kirche Panayia Angeloktistos (11. Jh.) aus honigfarbenem Stein berühmt. Sie besitzt in der Apsis, Teil eines mehrere Hundert Jahre älteren Vorgängerbaus, ein grossartiges byzantinisches Mosaik der Maria mit dem Christuskind.
Limassol
Die Merkmale von Zyperns zweitgrösster Stadt sind kilometerlange Sandstrände, Hotelhochbauten, strahlende Lichter und ausgelassene Unterhaltung nach Sonnenunter-gang. Limassol ist auch Sitz der grössten Weinkellereien der Insel, und beim Weinfest im September fliesst der ( kostenlose ) Rebensaft in Strömen.
Zu den wenigen Bauten, die Erdbeben und Überfällen widerstanden haben, gehört die Burg in der Nähe des Hafens. Sie wurde im 13. Jh. errichtet und von den Lusignans und den Venezianern ausgebaut und verstärkt; heute beherbergt sie ein Museum des Mittelalters. Interessanter sind jedoch die Schätze des modernen Archäologischen Museums in der Byron Street hinter dem Stadtpark: Geräte und Töpferwaren aus der Steinzeit, Terrakotta-Statuetten, Sarkophage, Schmuck und Münzen aus griechischer und römischer Zeit.
Die Halbinsel Akrotiri, südlich von Limassol, hat ihren eigenen Salzsee, der von Oktober bis März von Flamingos bevölkert ist. An der Nordwestseite dieser Landzunge erhebt sich klotzig die Burg Kolossi, die von den Johannitern im 15. Jh. errichtet wurde. Von hier aus verwalteten sie ihre ausgedehnten Zuckerrohrpflanzungen und die Weingärten, die Zyperns fruchtigen roten Süsswein Commandaria hervorbrachten.
Kourion (Curium)
An der Hauptstrasse nach Paphos kommen Sie ausserhalb von Episkopi zu den faszinierenden Überresten einer Stadt, deren Anfänge ins 13. Jh. v. Chr. zurückreichen. Sie liegen hoch über dem Meer mit weitem Blick über die Bucht. Die zerbrochenen Säulen und Kapitelle, die man als erstes sieht, stammen von einer frühchristlichen Basilika. Ein wenig weiter gelangen Sie am Rand des Steilhangs zum restaurierten Römischen Theater, das 3500 Zuschauern Platz bot; wo einst Tierhetzen veranstaltet wurden, finden heute gelegentlich Freilichtaufführungen statt. Unmittelbar hinter dem Theater sind die Reste der Eustolios-Villa zu sehen, eines herrschaftlichen römischen Hauses, dessen Böden schöne Mosaiken schmücken.
Kourions U-förmiges Stadion aus dem 2. Jh. n. Chr. liegt weiter westlich neben der Hauptstrasse. Noch weiter in Richtung Paphos finden Sie in einem Pinienhain dasHeiligtum des Apollon Hylates (des »Beschützers der Wälder«). Man betrat den heiligen Bezirk durch das Paphos- oder das Kourion-Tor; die grossen Hallen gleich dahinter dienten vermutlich den Pilgern zum Ausruhen und zum Aufstellen ihrer Weihgaben. Der Apollon-Tempel mit der breiten Freitreppe ist erstaunlich bescheiden.
Die Strasse nach Paphos schlängelt sich durch Weingärten und führt hinunter nach Petra tou Romiou, wo grosse Kreidefelsen ins Meer vorspringen. An diesem Kieselstrand – heute ein beliebter Badeplatz – soll Aphrodite dem Schaum des Meeres entstiegen sein.
Paphos
Dieses Hafenstädtchen hat sich zu einem Ferienort entwickelt, der sowohl landschaftliche Schönheiten als auch antike Stätten zu bieten hat.
Auf der Strasse von Limassol her erreicht man zunächst Palea Paphos ( Alt-Paphos ), das heutige Kouklia. Von Aphrodite ist nicht viel zu spüren; ihr grosses Heiligtum ist noch nicht völlig freigelegt. Einige Funde sind im Museum im nahen Château de Covocle ausgestellt. Kurz vor Paphos durchfährt man das hübsche Dorf Yeroskipos. Mittelpunkt des Ortes ist die Ayia Paraskevi, eine bezaubernde kleine Kirche mit fünf Kuppeln, zu deren Schätzen eine Ikone und Fresken aus dem 15. Jh. gehören. Das Volkskunstmuseum in einem stattlichen Haus (18. Jh.) mit Holzgalerien beherbergt einige ungewöhnliche Objekte, wie etwa Flaschenkürbisse, mit deren Hilfe Kinder schwimmen lernten.
In Paphos selbst liegt die Oberstadt, Ktima, schön auf einer Hügelkuppe über dem 3 km entfernten Hafen. Die hellen öffentlichen Gebäude sind klassizistisch im Stil, und der geschäftige Markt lohnt einen Besuch. Das Archäologische Bezirksmuseum in der Grivas Dhigenis Avenue zeigt Funde aus Ausgrabungsstätten der Gegend, unter anderem aus dem Haus des Dionysos.
Aber die Hauptsehenswürdigkeiten – und auch die Hotels, Boutiquen und Restaurants – befinden sich in der Unterstadt Kato Paphos. Die Paulussäule steht an der Stelle, wo der Apostel angeblich 39 Geisselhiebe für sein aufrührerisch wirkendes Predigen erhielt – bevor es ihm gelang, den römischen Prokonsul Sergius Paulus zum Christentum zu bekehren. Auf eine Anzahl antiker Überreste stösst man westlich der Apostolos Pavlos Avenue. Das Haus des Dionysos ist eine römische Villa aus dem 3. Jh. mit mehr als 20 Räumen rund um ein Atrium. Der Besitzer muss ein Liebhaber von Wein gewesen sein, der in den Mosaikdarstellungen einen wichtigen Platz einnimmt, zusammen mit Landschaften und Jagdszenen. Im palastartigen Haus des Theseus, in dem vermutlich die römischen Statthalter wohnten, sieht man auf einem der Mosaiken den Helden, wie er im kretischen Labyrinth mit dem Minotaurus kämpft.
Etwas nordöstlich vom Dionysos-Haus erblickt man neben dem ( modernen ) Leuchtturm das theaterähnliche römische Odeion, das grösstenteils rekonstruiert wurde und heute Musik- und Theateraufführungen dient.
Vom viereckigen Kastell am Anfang der Mole hat man einen herrlichen Blick auf den malerischen Hafen.
Die Nekropolis des griechischen und römischen Paphos, fälschlicherweise als Königs-gräber bekannt, liegt weiter nördlich abseits der Strasse, die zum Strand von Coral Bay führt. Die schönsten der Grabkammern sind um einen Innenhof mit Säulengang und dekorativen Friesen aus dem rostbraunen Fels gehauen worden.